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besserer Strom

Um auch wirklich das volle Potential hochwertiger HiFi-Komponenten auszukosten, muss man bezüglich Aufstellung der Geräte und deren Strom-Versorgung eine gewissen Sorgfalt walten lassen. Externe Einflüsse können die Klangqualität teils recht stark beeinträchtigen. So zum Beispiel macht es verständlicherweise keinen Sinn, ein edles Audio-Gerät direkt starken elektromagnetischen Feldern auszusetzen. Funktelefone und Repeater sollten also etwas weggestellt werden, damit diese nicht die Klangqualitäten der Audio-Komponenten teils mit bis zu hörbaren Störgeräuschen beeinträchtigen.

04.05.2022

Bild von Stereotec - ROWEN PT2000

Auch ist es allgemein bekannt, dass die verwendeten Kabel zur Verbindung der Audio-Komponenten und Lautsprecher sich klanglich mehr oder weniger einschneidend auswirken können. Je neutraler alle Komponenten in einer Anlage, desto einfacher ist ein nachträglicher Austausch einer einzelnen Komponente. Klar distanzieren sollte man sich davon, mit der scheinbar "richtigen" Wahl eines Kabels den tonalen Nachteil einer Anlage-Komponente (bsp. Lautsprecher oder Verstärker) ausbügeln zu wollen. Das führt definitiv zu keiner nachhaltigen Lösung. Ein wirklich gutes und neutrales Kabel muss nicht zwingend teuer sein, das nur nebenbei angemerkt.

Eine zunehmend grosse Problematik stellt die Stromversorgung dar. Diese ist heute teils stark beeinträchtigt, da viele kleine Netzteile rückwirkend Störungen verursachen, die gerade bei Audio-Geräten klanglich recht grosse Auswirkungen haben können. Das Problem liegt darin, dass einwirkende Störspitzen gerade von Schaltnetzteilen sich teils kumulieren und letztlich die Sinuswelle der Netzversorgung verunreinigen. Diese Störsignale gelangen über das Stromkabel ungehindert ins Innere der Audio-Geräte und wirken in die sensiblen Signalwege der Verstärkerstufen ein. Das schmälert die Klang-Performance dieser Geräte teils erheblich.

Netzfilter unterdrücken solche Störungen relativ effizient, eignen sich aber eher für Quellen-Geräte. Bei Verstärkern wirken sie mehr schlecht als recht, reduzieren teils die Dynamik sogar deutlich. Die AudioQuest Niagara 1000 und die PowerQuest Netzleisten wirken dank ausgeklügelter Schaltung als besonders gute Filter und verfügen über einen speziellen Anschluss für Verstärker. Dieser ist ebenfalls gefiltert, ohne aber die dynamischen Eigenschaften zu schmälern. Hier können auch leistungsstarke Verstärker angeschlossen werden.

Der Strom aus der Wanddose sollte bezüglich der Leistung fast unbegrenzt sein, würde man meinen. Eine Steckdose liefert über 2000 Watt und in Anbetracht der angeschlossen Verstärker sollte ja das auch vollauf reichen. HiFi-Verstärker ziehen aber typischerweise kurzzeitige Stromspitzen, um analog zur Musik die dynamischen Leistungsabgaben wieder in die Kondensatoren nachzuladen. Treten bei der Musik starke Impulse auf, werden die Kondensatoren gerne mehr entladen als wieder nachgeladen und der Verstärker geht im wahrsten Sinne des Wortes fühlbar in die Knie. Die Dynamik wird geschmälert und die Musik-Wiedergabe verliert spürbar an Griffigkeit und an Kontur. Je mehr Verteilerdosen bis zum angeschlossenen Verstärker und je älter die Hausinstallation selbst, desto einschneidender sind die Auswirkungen auf dynamische Stromspitzen der Spannungsversorgung.

PS Audio PowerPlant 20

So genannte Netz-Regeneratoren wären technisch gesehen die perfekte Lösung. So wird der Strom mit einem AC/DC Wandler in ein überdimensioniertes Netzteil zwischengespeichert und daraus mit einem DC/AC Wandler eine lupenreine Spannungsversorgung mit 50Hz und 230 Volt neu generiert. Diese Lösungen sind recht kostspielig und technisch enorm aufwändig, wenn man keine Einbussen im dynamischen Bereich in Kauf nehmen will. USV Notstromgeräte aus dem Computer-Bereich sind übrigens für Dauerleistung und nicht für hohe Stromspitzen ausgelegt und somit völlig ungeeignet im Audio-Bereich. Es gibt einige Hersteller für Netz-Regeneratoren im Audio-Bereich wie Isotek, PS-Audio oder Accuphase. Aber hier muss immer auf die Leistung geachtet werden. Eher erschwingliche Netz-Regeneratoren sind entsprechend für Quellengeräte ausgelegt und eignen sich nicht für Verstärker. Ein Netz-Regenerator für leistungsstarke Verstärker kostet schnell 10'000 CHF oder mehr.

Audioquest Niagara 3000

Einen interessanten Weg geht beispielsweise der Zubehör-Spezialist AudioQuest. Laut Angaben des Herstellers wird mit einer ausgeklügelten Schaltung, welche Energie speichern soll, die Stromspitzen und damit das "Nachladen" der Verstärker deutlich verbessert. Tatsächlich hört sich das so an, als ob der Verstärker mehr Dynamik und Kraft hätte. Die AudioQuest Filter mit so genannten "Peak Transient Power Correction" gibt es in drei Leistungsstufen, den Niagara 3000 für mittelgrosse Verstärker ab 3600 CHF.

Eine im Vergleich besonders kostengünstige und nicht wesentlich weniger effiziente Lösung ist ein gut dimensionierter Transformator. Der ROWEN PT2000 beispielsweise kann aus der Umladungs-Energie seines überdimensionierten Kerns sehr hohe Spitzenströme abgeben und das Nachladen des Verstärkers deutlich verbessern. Allerdings verlangt das einen wirklich gewichtigen Transformator, beim PT2000 wuchtet der verbaute Trafo satte 23 kg auf die Waage! Damit kann nicht nur die fühlbare Kraft und Dynamik der Musik-Wiedergabe verbessert werden, so ein Transformator wirkt zudem wie ein Filter und unterdrückt effizient Störspannungen, primäre wie sekundäre. Die Schaltnetzteile in der Peripherie der Anlage können kaum mehr mit Störsignalen einwirken, da diese der enorm hohen Dämpfung der Trafo-Sekundärwicklung gegenüber stehen. Alles in allem eine sehr gute Alternative, schweer, dafür mit 1100 CHF sehr günstig.

PT2000

ROWEN PT2000

5.0


Audiophiles Heimkino

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