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... der hat's faustdick hinter den Ohren

Der kleine SmartAMP war schon etliche Male dadurch aufgefallen, wie ungemein gut er Lautsprecher im Griff zu haben scheint und wie toll er auch an sehr kostspieligen Highend-Boxen performt. Dem wollten wir nun gründlich auf den Zahn fühlen und liessen ihn mal an die ganz Grossen ran.

20.07.2023

Hintergrund für seine auffällig dynamische und besonders kontrollierte Gangart soll eine spezielle Schaltung sein, welche dem schmucken SmartAMP eine überkompensierte Ausgangsdämpfung seiner Verstärkerstufen ermöglicht. Diese "negative Ausgangsimpedanz" wirkt den seriellen Verlusten von Kabel und Frequenzweiche entgegen und kompensiert einen Teil der Massenträgheit des Lautsprechers. Dieser Trick nah am Limit des Machbaren wird bei allen ROWEN Verstärkern seit zwei Jahrzehnten angewandt und letztlich nun auch beim neuen SmartAMP, der mit 33 x 31 x 6.5 cm nun wirklich sehr kompakt und von zierlicher Statur ist. Aber die ROWEN Verstärker vermochten immer wieder mit einer schier unbegrenzten Power zu begeistern und machten manchem grossen Artgenossen Beine oder vertrieb diese für alle Zeiten aus ihrem Revier.

Wir sind also gespannt und lassen den SwissHD Verstärker auf ein Paar KEF Blade One Meta los. Ein unfairer Gegner aus Grossbritannien für den kleinen SmartAMP, würde man meinen, denn die KEF's gehören mit einem Listenpreis um 35'000 CHF zur aktuellen Elite der Highend-Lautsprecher und strecken sich wohlgeformt 1.6 m in die Höhe. Aber der SmartAMP zögert keine Sekunde und geht voll auf Angriff. Tiefe Töne des Kontrabasses faszinieren mit einem phänomenalen Druck, das Zupfen der Saiten ist hautnah spürbar und das Instrument steht unverrückbar vor einem im Raum. Wie selbstbewusst der SmartAMP diesen Auftakt hinlegt, macht echt Eindruck. Auch bei tiefsten Bass-Grooves elektronischer Musik werden die KEF richtig auf Trab gehalten und lassen den Raum erschüttern, wobei der Bass immer bestens im Griff bleibt und keine Anzeichen macht, die Beherrschung zu verlieren. Besonders gefällt, dass auch unter hohen Pegeln Stimmen nicht ins Wanken kommen. Diese bleiben fest gehalten an ihrem Ort und rücken nicht davon ab. Sphärische Töne schweben durch den Raum und die KEF kann richtig zeigen, was sie drauf hat.

Als nächster Lautsprecher rollt ein 100 kg schweres Koloss aus dem Vereinigten Königreich heran und fordert den SmartAMP heraus. Die Nautilus 801 von B&W ist ein alter Bekannter und seit Jahrzehnten einer der Grossen am Highend-Himmel. Mit 38'000 CHF das Paar ist die 801 D4 auch preislich kein Leichtgewicht. Auch hier fackelt der kleine Verstärker nicht lange rum und heizt die ungleich grösseren Boxen richtig ein. Sauschnell und sehr präzise spielt die 801 auf und das Ensemble sorgt für richtig Freude. Musikalisch sehr homogen und gelöst wirkt die Nautilus auch sehr kultiviert im Bass. Ganz offenbar hat der kompakte SmartAMP dank seiner überkompensierten Dämpfung die beiden 25 cm Bass-Treiber der 801 bestens im Griff und muss sich neben dem gewichtigen und nominell doppelt so starken Verstärker in Champagner-Farbe, der selbstbewusst 15'000 CHF veranschlagt, keineswegs verstecken. Was die räumliche Abbildung angeht, macht der SmartAMP sogar zu seinem Ding und kapituliert auch nicht bei Drum-Attacken nahe der Schmerzgrenze.

Im Ring steht mit der Piega Master Line Source 3 nun ein Landsmann. Zu einem Paarpreis von gut 34'000 CHF und einem Kampfgewicht von über 65 kg ist die MLS3 ebenfalls ein Vertreter der oberen Boxen-Liga. Die 1.65 m hohe Box beherbergt in einer Linien-Anordnung vier Piega-typische Koax-Bändchen mit dipolarer Abstrahlung, zwei 18 cm Basstreiber und zwei weitere Passivmembranen. Sofort zeigt sich der SmartAMP auf Augenhöhe und fordert die MLS3 zum Tanz. Sehr präzise und vital spielt die Piega auf und bildet dank der dipolaren Auslegung eine wahrhaftig schöne räumliche Tiefe ab. Auch zeigt sich eindrucksvoll, wie gut der SmartAMP der Piega auch tiefste Frequenzen entlockt, als wäre das ein Kinderspiel. Im Zusammenspiel mit dem SmartAMP liefert die Piega eine schöne Bühne und bleibt wohltuend kultiviert. Auch Stimmen erklingen offen und gelöst, jede Art von Musik wirkt angenehm homogen und spielt mit einer natürlichen Leichtigkeit.

Aus dem malerischen Italien gesellt sich mit der Sonus Faber Olympica Nova V eine in perfekter Handwerkskunst aus Holz gefertigte Skulptur zu einem Listenpreis von 17'000 CHF dazu. Im Vergleich muss sich der SmartAMP nun gegen einen 18'000 CHF teuren Verstärker-Rivalen aus deutscher Produktion behaupten, der ganze 38 kg auf das glücklicherweise sehr solide Metall-Rack wuchtet. Die im Vergleich zu den vorderen Lautsprechern recht zierliche und formvollendete Sonus Faber ist bis ins kleinste Detail liebevoll gefertigt und misst überblickbare 1.2 m Höhe, baut dafür aber mit 50 cm recht tief. Die Olympica spielt sehr musikalisch und zeigt einen rundum ausgewogenen, grazilen Charakter. Bei mittiger Sitzposition baut sie eine solide, dreidimensionale Bühne auf, die mit dem SmartAMP im Vergleich zum Rivalen aber deutlich breiter und tiefer wird. Die Obertöne gewinnen an natürlicher Brillanz und hauchen der Sonus Faber eine seidig klingende Note ein, die sie aufblühen lässt. Der SmartAMP verleiht der italienischen Athletin olympischen Glanz.

Aus dem fernen Kanada reist die Paradigm Persona 7F zu einem Paarpreis von 36'000 CHF und satten 65 kg an. Mit einer Höhe von knapp über 1.3 m ein grossgewachsener Herausforderer für den kleinen SmartAMP. Die sehr ausgewogene und räumlich klingende Kanaderin gewinnt nach dem Umstecken vom deutschen 300 Watt-Boliden auf den SmartAMP deutlich an Luftigkeit und Impulsivität im Bass. Sehr definiert und mit schönen Klangfarben zeigt die Persona nun einen hohen Grad an Musikalität und beeindruckt mit Dynamik und sattem Bassfundament. Dieses ist mit dem SmartAMP bis in die tiefsten Register sehr gut kontrolliert und wenn es darauf ankommt, kann diese Kombination richtig laut. Die Paradigm lässt sich wie der SmartAMP mit verschiedenen Lackfarben personalisieren, eine hübsche Gemeinsamkeit dieser unkonventionellen Kombination. Wenn man den Preis weglässt, passen die beiden aber hervorragend zueinander.

Der SmartAMP zeigt seine Stärken nicht nur in Bezug auf die Präzision bei tiefen Frequenzen, sondern auch in seinen sehr musikalischen Qualitäten. Hier ist zu erwähnen, dass beim SwissHD Verstärker keine Koppelkondensatoren im Signalweg zu finden sind. Des Weiteren ist das Layout seiner Eingangs-Kreise in Single-Ended-Class-A gehalten und laut ROWEN zeigen diese eine unvergleichlich hohe dynamische Sensibilität gegenüber der angeschlossenen Quelle auf. Laut Hersteller soll die dynamische Empfindlichkeit 10 mal so hoch sein wie bei typischen Layouts mit Transistoren und 3 mal so hoch wie bei Röhrenverstärkern. Das Resultat dieser so genannten ODS-Schaltung, was Optimal-Dynamic-Sensitivity heissen soll, überzeugt vom ersten Ton an und gibt einem das Gefühl, einen Verstärker der oberen Klasse zu hören. Dieser smarte Schweizer kostet aber bescheidene 3300 CHF und hat es faustdick hinter den Ohren.

Der Name "Smart" weist auf die schlaue Funktionsweise hin, wonach der Verstärker völlig automatisiert ein- und umschaltet, sobald ein Musiksignal beispielsweise vom Streamer anliegt. Jeder Eingang hat eine eigene Lautstärkeregelung, was eine sehr einfache Integration und eine intuitive Bedienung über die einzelnen Quellen-Geräte ermöglicht. Echt schlau, dieser SmartAMP. Dank dieser automatisierten Schaltlogik kann man einen beliebigen Musik-Streamer einsetzen und diesen bei Bedarf auch gegen einen neuen tauschen, ohne je den Verstärker in Frage stellen zu müssen. Somit kann der SmartAMP über Jahrzehnte seine Dienste als hochgradiger Verstärker in der heimischen Anlage verrichten und muss nicht bereits nach wenigen Jahren wegen veralteten Features wie Bluetooth oder Streaming-Integrationen wieder ins Land ziehen.

Wem der super-kompakte und sehr preiswerte SmartAMP nun doch nicht ganz geheuer scheint und sich für seine edlen Lautsprecher lieber doch einen Spielpartner derselben Preisklasse zutun möchte, der hat bei ROWEN eine breite Auswahl an Verstärkern: Die smarte Funktionsweise findet man im ROWEN Absolute SmartPRE wieder und mit den Absolute MONO's hat man dann auch die perfekt passenden Endstufen dazu. In Kombination von Vorstufe und den zwei Mono's liegt man bei einem System-Preis von 8'000 CHF. Die konsequente Aufteilung in separate Gehäuse hat erstmal klangliche Vorteile und die ROWEN MONO's liefern bis über 1000 Watt Kurzzeitleistung. Das verspricht auf alle Fälle, dass im Vergleich zum kleinen SmartAMP noch einmal die Sonne aufgehen wird. Und wem das immer noch nicht reicht und sich nicht daran stört, eine Schippe obendrauf zu legen, der sollte sich die voll symmetrischen ABSOLUTE ONE Mono-Endstufen ins Auge fassen.

SwissHD SmartAMP

5.0


NEU: SwissHD 3D Konfigurator

SwissHD realisiert traumhaft schöne Wohnraumkonzepte auf Mass. Die Macher hinter Swiss HiFi Design wollen aber deutlich mehr als nur Möbel, sie realisieren das massgeschneiderte AV-Entertainment für Ihren Wohnraum, optimal angepasst an die individuellen Bedürfnisse.

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schnörkellos puristisch

Frei von optischen Schnörkel kommen die Ensemble Lautsprecher daher. Selbstverständlich harmonieren sie ganz optimal mit den SwissHD Möbel und fügen sich unscheinbar in die Wohnlandschaften auf Mass. Aber auch ohne Möbel machen die Ensemble dank ihrem schlichten und zeitlosen Design immer und überall eine gute Figur.

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