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Wohnraum-Resonanzen

Die Bass-Linearität in einem Wohnraum hängt stark von dessen Abmessungen ab. Sogenannt stehende Wellen sind das Resultat der Distanzen von Lautsprecher zu den Wänden und zwischen diesen. Am Hörplatz entstehen so von der Frequenz abhängige Additionen und Subtraktionen, die sich vor allem im Bassbereich durch einen welligen Energie-Verlauf auswirken. Auch limitiert die Raumgrösse die untere Grenzfrequenz der Musik-Wiedergabe und parallel stehende Wände regen sich gegenseitig an, was bei gewissen Frequenzen zu unschönen Resonanzen oder gar zu störendem Dröhnen führen kann.

09.05.2022

Oft hat man in einem Wohnraum mittlerer Grösse und in Abhängigkeit der Bausubstanz zu viel Bass um die 50-100 Hz. Dieses Wummern stört um so mehr, wenn unterhalb dieser 50 Hz in Abhängigkeit der Wohnraumgrösse und der Boxen so gar nichts mehr da zu sein scheint. Mittelgrosse Boxen haben mit 16 bis 20 cm Bässen eine Bassreflex-Abstimmung typischerweise um die 30 bis 40 Hz. Hier erzeugen diese Boxen also besonders viel Power und unterhalb der Resonanz-Abstimmung wird das Reflex-System akustisch kurz-geschlossen, also fehlt echter Tiefbass fast komplett. Beides kumuliert sich mit dem Linearitätsverhalten mittelgrosser Wohnräume um 25 bis 40 Quadratmeter und führt zu einem dröhnend wirkenden Bass. Das ist natürlich sehr störend und beeinträchtigt die Musik-Wiedergabe erheblich. Beim Kauf eines neuen Lautsprechers sollte man also darauf achten, dass dessen Reflex-Abstimmung die Wohnraum-Akustik nicht unnötig anregt und das Wummern erst recht in den Vordergrund rückt. Mit jedem Umzug und mit jeder neuen Platzierung der Bassreflex-Boxen fängt die Suche nach dem passenden Lautsprecher wieder von vorne an. Geschlossene Lautsprecher-Systeme ohne Bassreflex regen Raumresonanzen weniger an und lassen sich mit deutlich weniger Aufwand integrieren.

PSI AVAA C20

Um Resonanzen in den Griff zu bekommen könnte man versucht sein, eine Lösungen mit sogenannten Bassfallen in Betracht zu ziehen. Das hängt dann von vielen Faktoren ab, ist schwer zu berechnen und solche Bassfallen sind letztlich enorm gross, wenn sie eine effiziente Wirkung haben sollen. Dazu kommt, dass man diese Bassfallen in einer neuen Situation nicht mehr einsetzen kann. Eine interessante Lösung ist beispielsweise die aktive Bassfalle AVAA vom Schweizer Hersteller PSI, die laut Angaben mit 25 mal kleinerem Volumen Resonanzen aktiv auslöscht.

Ein günstigerer Lösungs-Ansatz ist nicht den überschüssigen Bass zu eliminieren, sondern den fehlenden Tiefbass unterhalb dieser Resonanzen zu ergänzen. So entsteht ein homogeneres Tiefton-Verhalten im Wohnraum und das Wummern scheint zu schwinden. Die mittleren Bässe sind gefühlt besser getragen, wirken trockener und definierter. Hiermit lösen sich auch Stimmen hörbar besser vom Lautsprecher ab und die Ortung der einzelnen Instrumente wird verbindlicher. Schon ein einzelner Subwoofer lässt sich problemlos justieren und auf die Situation optimal abstimmen. So ergänzt er den fehlenden Tiefton und hilft, eine bessere Linearität am Hörplatz zu erreichen.

Wer höhere Ansprüche an Bass-Performance hat, setzt schnell auf ein Setup mit zwei Subwoofern. Hier wird der Wiedergabe-Geometrie noch besser Rechnung getragen und mit zwei Subwoofern ist die Linearität im ganzen Wohnraum deutlich homogener. Wer das ganze noch auf einen höheren Level heben will, kann sogenannte Stacks mit mehreren, aufeinander gestellte Subwoofer aufbauen. Das erlaubt noch mehr Präzision und noch mehr Homogenität im Tiefbass-Verlauf.

REL S Carbon Special

Eine beeindruckend audiophile Lösung bietet beispielsweise REL mit einer speziellen Eingangs-Schaltung, die das Verbinden parallel der Lautsprecher am Verstärker-Ausgang ermöglicht. Speziell dabei ist die Art und Weise, wie gut diese Schaltung den Übergang vom Lautsprecher zum Subwoofer dank ausgeklügelter Filter harmonisiert. Der REL wird quasi zu einer Bass-Erweiterung und fügt sich völlig nahtlos am Bassverlauf des Lautsprechers an.

Audiophiles Heimkino

Um aktiv in die Welt der bewegten Bilder zu tauchen und Filme hautnah zu erleben, ist die Klangqualität der Anlage entscheidend. Nicht in jedem Fall lohnt sich der Griff zu AV-Receivern und Mehrkanaltechnik mit 5.1 oder 7.1. Mit Sicherheit dann nicht, wenn dies auf Kosten des Klangs geht.

24.01.2023

aktiv vs. passiv

Die allermeisten Lautsprecher am Markt sind so genannte Passiv-Lautsprecher. Diese werden in der Regel an einem Verstärker betrieben. Eine Frequenzweiche trennt dann das Musik-Spektrum mittels passiver Filterkomponenten auf und leitet die Signale an die entsprechenden Bass-, Mittel- und Hochtöner. Bei Aktivlautsprechern muss man erst mal aufpassen, ob es sich nicht einfach nur um Boxen mit integrierter Verstärker-Elektronik handelt. Bei der so genannten Aktiv-Technologie werden die einzelnen Bass-, Mittel- und Hochtöner mit mehreren Verstärkern je direkt angesteuert.

03.05.2022