analoge Evolution
ROWEN legt seine analogen Schätze neu auf. Der TT1 MK2 und die neue Phono sind keine Revolution, machen aber alles um einen Ticken besser!
09.09.2022
Neben den erfolgreichen Lautsprechern geniesst ROWEN längst einen guten Ruf für seine Verstärker, die selbstverständlich auch in Düdingen entwickelt und gebaut werden. Dabei konzentriert man sich bewusst auf rein analoge Verstärker, und man belässt es auch bei Verstärkern. Man will sich partout nicht auf digitale Integrationen oder Streaming einlassen. Obschon das technisch eine kleine Hürde wäre, seien diese Technologien für ROWEN schlicht und einfach zu kurzlebig. Neben besagten Verstärkern konnte man sich dann doch für eine Quelle begeistern, zwar für einen Plattenspieler. Hier ist sicher, dass der Kunde nachhaltig Freude daran haben wird und seine Schallplatten wohl etliche Jahrzehnte über den ROWEN TT1 geniessen darf.
Nach genau 10 Jahren wurde es doch Zeit, den TT1 abzulösen. Trotzdem bleibt der TT1 MK2 ganz der alte, bewährte Technik eben. ROWEN baut keine Plattenspieler, nur Lautsprecher und Verstärker. Man macht auch kein grosses Geheimnis daraus, dass der TT1 bei Clearaudio in Deutschland gebaut wird. Und man kann zurecht Stolz auf diese anerkennende Zusammenarbeit sein, denn Clearaudio gilt als einer der etabliertesten und besten Hersteller für Plattenspieler überhaupt. So wird auf kompetentes Know How zurückgegriffen und entsprechend ist der TT1 MK2 mit feinsten Komponenten aus dem Hause Clearaudio zusammengestellt.
Der Tonarm ist die auffälligste Neuheit am TT1 MK2. Anstelle des Basis-Tonarms Verify aus dem Hause Clearaudio sitzt auf dem TT1 MK2 der wesentlich kostspieligere Satisfy Kardan mit Carbon-Rohr. Höchstwertige Saphirlager aus der Schweizer Uhren-Handwerkskunst halten den Arm präzise und stabil in Position. Eine magnetische Anti-Skating-Einstellung garantiert reinste Musik ohne mechanische Störeinflüsse. Dieser besonders hochwertige Tonarm ist nicht nur fürs Auge eine grosse Aufwertung für den TT1 MK2 und lässt im Nu die bescheidenen 200 CHF Preisaufschlag gegenüber dem Vorgänger verschmerzen.
Wie schon zuvor liegt auch beim TT1 MK2 ein Audio-Kabel aus dem Hause AudioQuest bei. Dank den goldenen RCA Buchsen am Spieler hat man alle Freiheit, diesen optimal an den Verstärker zu verbinden. Wer will, kann nach Lust und Laune mit teureren und exquisiten Kabeln herumexperimentieren, bis der perfekt passende Draht zwischen Tonzelle und RIAA-Verstärker gefunden ist.
Die SilentMAT Plattentellerauflage von ROWEN gehört selbstverständlich auch zum Lieferumfang. Diese auch im Einzelverkauf erhältliche Matte aus Naturkautschuk kitzelt kleinste Details aus der Schallplatte und beeindruckt durch einen deutlich hörbaren Gewinn an Feinzeichnung und Dynamik. Ein absolutes Muss für jeden Plattenspieler!
Ein Plattenspieler alleine ist nur die halbe Miete und ohne RIAA -Vorverstärker geht gar nichts. Laut ROWEN ist aber genau dieser Entzerr-Vorverstärker sehr entscheidend dafür, wie viel Klang von der Schallplatte auf die angeschlossenen Verstärker und Lautsprecher übertragen werden kann. Damit die Tonzelle die analogen Signale aus der Plattenrille uneingeschränkt abtasten und weiterreichen kann, sei eine möglichst hohe dynamische Eingangs-Empfindlichkeit des RIAA-Vorverstärkers zentral. Hier wird bei ROWEN tief in die Trickkiste gegriffen und man baut bewusst eine Eingangsschaltung nahe an der Grenze des physikalisch Machbaren. Das Zauberwort heisst "optimal dynamic sensitivity" oder kurz ODS und gibt Hinweis auf diese super-sensitive Eingangsstufe, die laut ROWEN deutlich empfindlicher sei, als jene von Röhrenverstärkern.
Single-ended-Class-A ist ein weiterer Begriff, der typischerweise mit Röhrenverstärker assoziiert wird. Diese Schaltung gebührt Kleinstsignalen den höchsten Respekt und verstärkt diese nahezu verzerrungsfrei. Laut ROWEN ist das Hör-Empfinden gerade bei leisen Musik-Signalen besonders hoch und gibt Aufschluss für Charakteristik und Platzierung der Instrumente oder Stimmen. Genau hier ist der grosse Unterschied, ob Musik einem sofort unter die Haut geht oder nicht. Aus diesem Grunde werden alle Vorverstärker von ROWEN konsequent im Single-ended-Class-A Schaltungslayout gebaut, auch der Phono und der Phono SE.
Beim Phono SE werden im ganzen Signalweg ausschliesslich hochwertige Polypropylen-Kondensatoren von Mundorf eingesetzt. Obschon die Schaltung des "Special-Edition" mit dem "normalen" Phono übereinstimmt, machen besagte Kondensatoren tonal noch den feinen Unterschied und verleihen der Musik einen Hauch mehr an Subtilität im oberen Frequenzbereich. Wie der Phono hat auch der Phono SE ein aus der Aluminiumfront gefrästes und von hinten beleuchtetes "R" Logo, allerdings in blau statt in rot. Ein hinter der Frontplatte rundum verlaufendes Plexiglas lässt einen magisch wirkenden Lichtaustritt zu, was wirklich toll aussieht.
Gegenüber dem Vorgänger wurde auch die interne Spannungs-Stabilisierung verbessert. Somit sind Phono und Phono SE deutlich weniger empfindlich auf das verwendete, externe 24 Volt Netzteil. Dieses ist in Form eines Steckernetzteils und liegt dem Phono bei. Bei ROWEN verbannt man ganz bewusst 240 Volt aus dem Gehäuse, um Störsignale aller Art aus dem Stromnetz von der ultra-sensiblen Phono-Verstärkerschaltung fernzuhalten. Auch wenn das mitgelieferte Steckernetzteil nicht gerade für Freudensprünge sorgt, ist das ein besonders effektiver Lösungsansatz und dient der störungsfreien Arbeitsverrichtung dieser hochwertigen RIAA-Vorverstärker.
Der Phono und der Phono SE sind eine tolle Neuauflage des altbekannten PP06. In verschiedenen technischen und optischen Details etwas aufgefrischt machen die beiden RIAA-Entzerrer-Vorverstärker richtig Laune auf ausgiebige, analoge Musikabende.
ROWEN SilentMat (ist im Lieferumfang vom TT1 MK2)