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Der Puristische

Schon die Überschrift in der AUDIO SWISS 11/2022 ist vielversprechend, gerade wenn es sich um ein Phono-Stage handelt. Das überzeugende Fazit von Lothar Brandt: "Der Rowen SE dürfte die meisten MM-Fans in höhere Klangsphären heben, für mich die Referenz in seiner Preisklasse"

16.05.2023

"Die Rowen-typischen, quellenfreundlichen "Optimal-Dynamic-Sensitivity"-Schaltkreise beweisen dem Autor einmal mehr ihre ansatzlose Explosivität und Spurtkraft, die sogar Röhren-Fans begeistern könnten", so Lothar Brandt. Wie bei allen ROWEN Vorverstärkern verfügt auch die PHONO über eine sogenannte ODS-Eingangsschaltung, um eine möglichst hohe dynamische Eingangs-Empfindlichkeit des RIAA-Vorverstärkers zu garantieren. Der Vergleich mit Röhren ist ein grosses Lob vom Autor und verweist offensichtlich auf die klangliche Überlegenheit gegenüber traditionellen Phono Stages.

Ein weiterer Begriff, der mit Röhrenverstärker assoziiert wird, ist Single-ended-Class-A. Diese Schaltung zollt den kleinsten Musiksignalen den höchsten Respekt, womit gerade für diese so fragilen Schwingungen eine nahezu verzerrungsfreie Verstärkung garantiert ist. Laut ROWEN ist das Hörempfinden gerade bei leisen Musik-Signalen besonders hoch und gibt Aufschluss auf Charakteristik und Platzierung der Instrumente oder der Stimmen. Und genau das macht den grossen Unterschied, ob Musik einem sofort unter die Haut geht oder eben nicht.

Puristisch präsentieren sich die PHONO und die PHONO SE sowohl vom Optischen wie auch von der Ausstattung her. Das kompakte Alumiumgehäuse ist ganz toll verarbeitet und sieht durchaus hochwertig aus. Zwei kleine Kippschalter links und rechts vom illuminierten Markenlogo ermöglichen das Umschalten zwischen MM und MC respektive eine Anpassung dieser. Rückseitig befinden sich die separaten RCA-Eingänge für MM und MC, ein RCA-Ausgang und der Anschluss fürs externe Netzteil. Lothar Brandt schreibt: "So karg das Äussere, so mächtig geht der kompakte Schweizer musikalisch zur Sache".

"Vor allem im MM-Durchgang legte der Phono SE einen dermassen starken Zug ein, dass reichlich frischer Wind im Hörraum blies. Der Autor spannte daraufhin nach dem tüchtigen Arbeitspferd Ortofon 2M Bronze noch seinen Lieblings-MM, das mit dem Schweizer Gyger-II-Nadelschliff versehene Goldring 1042, an. Was gedacht war, die Grenzen des Rowen zu bestimmen, entpuppte sich als grenzenloser Glücksgriff. Was dieses Traumpaar an exquisiter Räumlichkeit und vor allem unfassbarer Dynamik entwickelte, dürfte manch eingefleischten MC-Fan zu denken geben"

Beim PHONO SE werden im Unterschied zum PHONO im ganzen Signalweg ausschliesslich hochwertige Polypropylen-Kondensatoren von Mundorf eingesetzt. Obschon die Schaltung des "Special-Edition" mit dem "normalen" Phono übereinstimmt, machen die hochwertigen Kondensatoren tonal noch einen feinen Unterschied und verleihen der Musik einen Hauch mehr an Subtilität im oberen Frequenzbereich. Wie der PHONO hat auch der PHONO SE ein aus der Aluminiumfront gefrästes und von hinten beleuchtetes "R" Logo, allerdings in blau statt in rot. Ein hinter der Frontplatte rundum verlaufendes Plexiglas lässt einen magisch wirkenden Lichtaustritt zu, was wirklich toll aussieht.

Um Störsignale aus dem Stromnetz von den ultra-sensiblen Phono-Verstärkerschaltungen fernzuhalten, setzt man bewusst auf ein externes Netzteil. Auch wenn das mitgelieferte Steckernetzteil nicht gerade besonders hochwertig wirkt, ist das ein sehr effektiver Lösungsansatz und dient letztlich der störungsfreien Arbeitsverrichtung der RIAA-Vorverstärker. Wer mit der Stromversorgung herumexperimentieren möchte, findet auf dem Markt passende Linear-Netzteile. Laut ROWEN wird das aber wenig Einfluss haben, da intern schon auf eine sehr ruhige Spannungsversorgung der analogen Verstärkerkreise geachtet wurde.

"Rein messtechnisch untermauern 80 dB Fremdspannungsabstand bei MM und eine bis weit über 100 Kilohertz reichende Bandbreite die subjektiv empfundene "Schnelligkeit" der Rowen Phono SE, die übrigens auch mit MC mit den Besten ihrer Klasse mithalten kann", so Lothar Brand. Dem ist wahrlich nicht mehr viel zuzufügen, ausser, einfach reinhören!

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