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Schweizer Verstärker, um die Ecke gedacht

Was muss ein guter Verstärker? Er muss verstärken, das scheint soweit eigentlich uns allen klar zu sein. Er sollte fähig sein, genügend Leistung zu mobilisieren, um die Lautsprecher optimal anzusteuern. Er sollte die notwendige Anzahl Eingänge haben, um alle Geräte anzuschliessen. Seit neuerer Zeit sollte man auch via Bluetooth schnell mal eine Verbindung finden und mittlerweile streamt der Verstärker auf Befehl Musik aus dem heimischen Netz oder von etlichen Musikdiensten. Nun ja, so in etwa sehen heute die Anforderungen an einen passenden Verstärker aus. Genügt das wirklich?

01.06.2022

ROWEN.swiss

Bei ROWEN gehen sie teils recht eigenwillige Wege, sowohl in der technischen Konzeption der Geräte und bei der Entwicklung von elektronischen Schaltungen. Das alles hat wohl seine Gründe, denen wir mit den folgenden Zeilen gerne etwas auf den Grund gehen wollen.

Man kann beobachten, dass sich viele kommerziell orientierte Marken seit geraumer Zeit von ihren ursprünglichen Idealen immer weiter weg bewegten. Im Vordergrund stehen meist Marketing und neue Features, weniger der kompromisslose Klang. Das ist auch der Grund dafür, dass man immer wieder mal verblüffende Aha-Erlebnisse mit Verstärker-Relikten aus der guten alten HiFi-Zeit hat. Damals war den Entwicklern nur wichtig, wie gut und wie musikalisch die Verstärker die angetriebenen Lautsprecher erklingen liessen. Es gab damals auch weniger verschwendete Gedanken an kommerzielle Aspekte wie Preis, Design oder unnötige Features. Es ging ganz alleine nur darum, wie gut die Verstärker waren. Mit der Zeit leider kamen viele Sachen hinzu, die bezüglich Klangqualität nicht zwingend förderlich waren. Technische Kennwerte beispielsweise haben Hersteller dazu verleitet, sich mit grossen Leistungen um die Gunst de Käufer zu buhlen. Die Messtechnik ganz generell war leider immer mehr ins Zentrum des Interesses gerückt, womit auf offensichtliche Zahlen Bezug genommen werden konnte. Das alles ist viel einfacher, als Musikalität zu umschreiben. Diese neuen Anreize führten zu Massnahmen in der Schaltungstechnik, die auf Messungen besonders positive Auswirkungen hatten. Demzufolge hatte man bei der Entwicklung vermehrt statischen Argumenten Beachtung geschenkt, welche primär von Messeinrichtungen erfasst und ausgewertet werden. Den technischen Zusammenhängen für dynamische Kohärenz der Verstärkerschaltungen wurde weniger mehr Bedeutung beigemessen. Das führte letztlich zu einer schleichenden Verschlechterung über die Zeit, was die Musikalität eines Verstärkers angeht. Seit den Siebziger Jahren ist bei Verstärkern vieles passiert, aber bestimmt keine klangliche Revolution.

Der erste ROWEN Vorverstärker, gebaut von Anton Aebischer in 1971.

ROWEN baut ja nicht nur Verstärker, die Schweizer Firma mit Sitz in Düdingen nahe Freiburg baut auch Lautsprecher. Das seit über 50 Jahren, als Anton Aebischer seinen ersten Vorverstärker in kleinen Serien baute. 1986 lancierte er auch seine ersten Lautsprecher in einzigartiger Bipol-Technik und hat offensichtlich guten Erfolg damit, bis heute. Seit Anfang der 2000er Jahre sind auch die beiden Söhne Yvo und Pascal an der Entwicklung von ROWEN fest beteiligt. Und da sowohl Verstärker wie Lautsprecher von denselben Köpfen entwickelt wird, war der Schritt zu Aktiv-Lautsprechern sehr naheliegend. Dies führte früh zu der Erkenntnis, wie komplex das Impedanzverhalten eines Lautsprecher ist. Gerade bei aperiodischen Signalen wie Musik sind die Beschleunigungen imens. Wer sich ein wenig mit Physik auskennt, kann erahnen wie komplex sich das auf den Verstärker auswirkt. Bei einem Aktiv-Lautsprecher ist der einzelne Treiber zudem direkt am Verstärker und nicht hinter einer Ansammlung passiver Bauteile der Frequenzweiche. Der Verstärker kriegt also alles ab. Nicht jeder Verstärker, auch wenn er noch so gut klingen mag, würde direkt am Lautsprecher-Treiber seinen Qualitäten noch ausspielen können. Ein Lautsprecher, völlig egal seiner Bauart, erwirke bei dynamischen Musik-Signalen kurzzeitige Impedanzen, die um Faktor 5 bis 7 mal tiefer jener bei einem Sinus sind. Ein Lautsprecher mit einer Impedanz beispielsweise von ausgewiesenen 6 Ohm würde demzufolge dynamisch kurzzeitige Tiefpunkten um 1 Ohm erreichen. Und genau diese kleinen, dynamischen Momente machen aus Musik entweder einen Informations-Brei oder ein berauschend authentisches Klang-Erlebnis.

ROWEN.swiss

Die Verstärker von SwissHD und ROWEN brillieren nicht mit grossen Leistungen an 8 Ohm. Schon 5 Watt würden für einen Wohnraum mit einem "normalen" Lautsprecher mehr als genügen. Hierfür gibt es genügend Beispiele wie Röhren-Verstärker oder sehr audiophil orientierte Manufakturen mit hervorragenden Verstärkern mit nur 20 Watt. Da sind die Verstärker von ROWEN schon recht spendabel und liefern je nach Modell zwischen 50 bis 80 Watt RMS Leistung an 8 Ohm. Diese Werte werden in einem Wohnraum wahrscheinlich selten zu mehr als einen Drittel abverlangt. Die Verstärker sind dafür strikt für möglichst hohe Stromstabilität ausgelegt und liefern unter 1 Ohm Last enorm hohe Spitzen-Leistungen zwischen 400 bis 1000 Watt je nach Modell. Diese Stabilität ermöglicht unabhängig des dynamischen Impedanz-Verhaltens seitens des Lautsprechers genügend Reserven, um jederzeit den Ton anzugeben. Doch das ist nicht genug, die Verstärker verzichten bewusst auf Klang-schmälernde Übergangskontakte wie Lautsprecher-Relais. Dies seien echte Klang-Killer, die über die Jahre immer schlechtere Kontakte machen. Es nützte ja auch nichts über daumendicken Kabelstrippen und hochkarätigen Schraubstecker zu sprechen, wenn das grösste Übel im Verstärker fest verbaut ist. Strombegrenzer-Schaltungen sind seit dem PA1 im Jahre 1991 ebenfalls Tabu, daher liefern die Verstärker ja auch so hohe Leistungen unter 1 Ohm. Des weiteren warten seit anfang der 2000er alle ROWEN Verstärker mit einer Schaltungstechnik auf, die einen sogenannt "überkompensieren Dämpfungsfaktor" ermöglicht. Hiermit werde dynamischen Verlusten von Kabeln und Lautsprecher entgegen gewirkt. Das wirke sich im Vergleich zu anderen Verstärkern so aus, als ob der Verstärker 5 m näher zum Lautsprecher gerückt würde. Die Musik spiele mit mehr Struktur und Dynamik, der Bass gewinnt deutlich an Definition und an Tiefgang.

Ein Vorverstärker oder die Eingangs-Schaltung eines Vollverstärkers ist ebenso bedeutend für den guten Klang und nicht zu vernachlässigen. Leider gibt es auch hier viel verpasstes Potential und manch einer ist dann völlig verblüfft, wenn er sich mal wieder eine Röhren-Vorstufe zu Gemüte führt. Auch hier war der Unterschied in den guten, alten HiFi Zeiten weniger gross. Aber gerade bei transistorisierten Vorverstärkern gerieten die typischen Messwerte wie Verzerrungen sehr stark in den Fokus der Presse und demzufolge auch bei den Entwicklern der Geräte. Der Teufel steckt auch hier vorwiegend in der Problematik, dass wir vorwiegend statische Signale messen aber dynamische Signale hören, respektive das Dynamische als relevante Informationen zur Definition von Charakteristik und für die Ortung wahrnehmen.

Anfangs der 70er tüftelte Anton Aebischer an einem Eingangskreis für Vorverstärker, infolge er sich von den theoretischen Grundlagen für Schaltungstechnik distanzierte. Die sogenannte ODS "optimal dynamic sensitivity" Eingangsstufe ist fester Bestandteil seit dem ersten ROWEN 6a Vorverstärker aus dem Jahre 1972. Aufgrund fehlender Hochpräzisions-Geräte für die Messung der Verzerrungen entschied sich Anton Aebischer damals spontan, einen pragmatisch einfachen Testaufbau zu realisieren, indem er das originale Signal mit dem negierten, verstärkten Signal an einem Oszilloskop verglich. Das Ziel in der Entwicklung seines Vorverstärkers war, eine absolute Auslöschung dieser beiden Signale zu erreichen, was der Idee einer perfekter Verstärkung gleich kam. So entstand eine von gängen Theorien abweichende Auslegung seiner Eingangs-Schaltung, die qualitativ mit der immer wieder attestierten und typisch luftigen Klang-Auflösung einer Röhre vergleichbar ist. Diese besonders hohe, dynamische Empfindlichkeit der ROWEN Vorverstärker garantiert nicht nur ein Maximum aus hochkarätigen DAC's oder Musik-Streamer zu holen, sondern zaubert und kitzelt gerade aus weniger kostspieligen Geräten ein nie vermutetes Klang-Potential. Der Grund hierfür ist, dass an normalen Vorverstärkern im wesentlichen die Ausgangsstufe der Quelle massgebend für den Klangeindruck ist. Dieses Phänomen zeigt sich nicht bei Röhrenverstärkern, aber bei typischen Transistoren-Verstärker und weist auf die fehlende, dynamische Auflösung hin.

Seit jeher umschrieb Anton Aebischer das "Muss" für einen guten Verstärker wie folgt: Totale Kontrolle gegenüber dem Lautsprecher, absolute Feinfühligkeit gegenüber der Quelle.

Nachhaltigkeit ist gerade wieder ein sehr populäres Thema. ROWEN hat sich diesem Thema immer sehr verpflichtet gefühlt und das spürt man förmlich. Die Geräte sind sehr sauber und mit diskreten Bauteilen aufgebaut, jederzeit reparierbar. Mechanisch ist auch alles blitzeblank und fühlt sich gut an. Hochwertige Aluminiumteile überall. Auch die ultra-stabilen Gehäuse-Profile der schmucken Geräte sind aus vollem Aluminium gepresst. Das selbstverständlich in der Schweiz, so wie alle anderen Teile. Der SmartAMP unter dem Label von SwissHD hingegen kommt in einem Stahlgehäuse daher, Thermo-Lackiert und beinahe unverwüstlich. Natürlich aus schweizer Manufaktur. Mit den farblich austauschbaren Abdeckplatten verströmt der formschöne und sehr kompakte SmartAMP optische Raffinesse. Das Display basiert auf LED Dot-Matrix Elementen für enorme Langlebigkeit und falls nötig, kann man die standardisierten Bausteine aus der Industrie jederzeit austauschen.

Ebenfalls nachhaltig ist der bewusste Verzicht auf moderne Features wie Bluetooth oder Netzwerkfähigkeit. Das sind letztlich besonders schnell vergängliche Technologien, die wohl innert weniger Jahre völlig überholt oder veraltet sind. Um dem User trotzdem höchsten Bedienkomfort zu garantieren, bewog es die Entwickler zu einer völlig neuen Angehensweise. Der SmartAMP wie auch die beiden "smarten" ROWEN Vorverstärker organisieren sich voll automatisch zwischen den angeschlossenen Geräten. Sie schalten automatisch ein oder um, sobald ein Ton anliegt. Jeder der Eingänge hat eine unabhängige Lautstärke, was in vielen Fällen optimal zur Niveauanpassung genutzt werden kann. Beispielsweise wird die Lautstärke des angeschlossenen Musik-Streamers ohnehin über dessen APP gesteuert. Auch viele Fernseher oder Set-Top-Boxen haben ihre eigene Lautstärke. Und wenn das nicht der Fall sein sollte, wird einfach die Infrarot-Fernbedienung des entsprechenden Gerätes im SmartAMP angelernt. Diese Flexibilität erlaubt es, auch künftig absolut frei in der Wahl der Streamer oder Zuspielgeräte zu sein. Ein sich schnell anbahnendes Upgrade mit noch besseren und noch höher auflösenden Technologien digitaler Zuspieler ist somit kinderleicht.

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